Jetzt ist es also raus, der Rettungsschirm wird vergrößert und mittels Hebel nochmal aufgeblasen. Damit wollen Frau Merkel und Co. gegen die aktuelle Schuldenkrise antreten. Und Griechenland retten? Seien wir ehrlich, ginge es nur um die Griechen würden wir kaum einen Finger rühren, ganz sicher aber nicht Milliarden bewegen. Wir versuchen nur uns selbst zu retten. Griechenland, Portugal usw. mögen gerade richtig arm dran sein, aber auch Deutschland hat mehr Schulden, als es jemals abbezahlen kann. Mehr als 2 Billionen Euro Staatsschulden hat Deutschland angehäuft, und da ist der neueste Rettungsschirm noch gar nicht mit eingerechnet. Was passiert, wenn die Anleihen tatsächlich platzen und der Rettungsschirm einspringen muss, vielleicht sogar deutlich höher, als jetzt angedacht, darüber darf man gar nicht nachdenken. Der Dax glaubt offenbar daran, dass die jetzigen Beschlüsse eine endgültige Lösung darstellen. Hochstimmung greift um sich. Aber die Experten warnen jetzt schon: es wurde lediglich Zeit gekauft. Ja prima, was will man mehr erwarten? Bestenfalls Zeit bis zur nächsten Legislaturperiode, wenn die ganze Sache dann den Bach runter geht, kann man wenigstens die neue Regierung dafür verantwortlich machen…
Mehr als zwei Billionen Euro Staatsverschuldung. Die staatlichen Einnahmen betrugen 2010 1075 Milliarden Euro (Quelle: Pressebroschüre Bruttoinlandsprodukt 2010, Seite 36). Dabei ist das ja nur Deutschland, den anderen Staaten geht es ja nicht besser! Das wäre ein Fall für den Schulden-Peter. Die Vorstellung finde ich durchaus spannend: Frau Merkel und Monsieur Sarkozy sitzen auf dem Sofa und am Flipchart steht Peter Zwegert von „Raus aus den Schulden“ und rechnet. Einnahmen und Ausgaben. Was drückt am meisten, was muss am schnellsten gelöst werden? Sind alle Unterlagen zusammen und alle Einnamen und Ausgaben klar ersichtlich, oder Fehlen Unterlagen, muss vielleicht ein Haushaltsbuch geführt werden? Und wird dem Schulden-Peter irgend etwas dazu einfallen? Ich kann mir vorstellen, dass er nur bedenklich den Kopf schüttelt und die beiden fragt, wie es jemals so weit kommen konnte und mit welchen Tricks sie sich immer wieder Kredite besorgt haben? Gibt es denn da noch keine Betrugs-Anzeigen? Spätestens an diesem Punkt werden Angela und Nicolas das Gespräch vermutlich abbrechen und sich nicht weiter beraten lassen wollen. Genau genommen tun sie ja genau das schon die ganze Zeit, sie schlagen alle Warnungen in den Wind und wurschteln weiter so vor sich hin. Wir werden es ausbaden, am Ende. Der Trost für alle, denen es so geht wie mir: wer keine Rücklagen hat, keine Sparguthaben, keine großartigen Versicherungen, der hat am Ende nicht viel zu verlieren und kann sich am Schluss als Quasi-Gewinner betrachten.
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