Plötzlich und überraschend ist alles wieder anders. Eben noch schien alles klar, der Heil versprechende Rettungsschirm war beschlossen und die Aktienmärkte wiegten sich in trügerischer Sicherheit, da kam plötzlich alles anders: In Griechenland, der Wiege der Demokratie, hat der Präsident beschlossen, dass das Volk entscheiden soll. In einem Volksentscheid soll es darüber entscheiden, ob es den Rettungsschirm annehmen will mit allen Konsequenzen, oder eben nicht.
Das ist Demokratie jubeln jetzt viele, hier entscheidet das Volk. Aber ist das wirklich so? Also, natürlich entscheidet es, aber eigentlich ist es nur Papandreous verzweifelter Versuch, das Volk und das Parlament auf seinen Kurs einzuschwören. Immer vorausgesetzt, es kommt überhaupt soweit und er übersteht die Vertrauensfrage.
Dann hat die griechische Bevölkerung also die Wahl. Nicht ganz zu Unrecht befürchtet dieses allerdings, dass es hier vor die Wahl zwischen Pest und Cholera gestellt wird. Was darf es denn sein, lieber der Rettungsschirm mit Knebel-Sparpaket oder lieber die Pleite? Die griechische Opposition fordert Option 3: Neuwahlen. Hier stellt sich allerdings die Frage: Und dann? Zaubert die Opposition plötzlich ein Heilmittel aus dem Hut? Haben die Oppositionspolitiker so viel Geld unter dem Kopfkissen, dass sie die Schulden Griechenlands mal eben bezahlen können? Wenn nicht stehen sie wohl vor der gleichen Wahl, wie der Rest der Bevölkerung: Pest oder Cholera, Rettungsschirm oder Pleite.
Was der Rettungsschirm bringt, scheint dabei erstmal klar: Geld zur Verhinderung der Pleite. Dazu natürlich massive Sparpakete, um alles zurück zu zahlen. Selbst wenn der Rettungsschirm funktioniert, wird Griechenland auf Generationen hinaus damit beschäftigt sein, diese Schulden abzutragen.
Was die Pleite bringt, ist auch einigermaßen klar. Vermutlich die Rückkehr zur Drachme. Enteignungen, Zahlungsausfälle, aber auch Chancen. Die Chance für die jetzige junge Generation Griechenlands, sich etwas Neues aufzubauen. Aufschwung liegt immer im Aufbau, danach ist es verzweifeltes Rudern um Erhaltung. Jetzt gäbe es die Chance, neu zu starten ohne dabei kommende Generationen mit einer Schuldenlast zu belasten, die nicht abzutragen ist.
Dazu kommt noch, dass realistisch betrachtet kein Staat seine Schulden tilgen kann, denn jedes Jahr machen sie neue Schulden. Früher oder später steht dieser Schritt uns vermutlich allen bevor. Mir scheint es ein Vorteil zu sein, wenn man früher dabei ist.
Ich bin sehr gespannt, ob die griechische Bevölkerung wirklich die Chance bekommt, sich zu entscheiden und wie sie sich entscheiden wird. Ich wünsche ihnen das Beste, egal, wie sie sich entscheiden!
Warum kann Griechenland nicht den Weg der Staatsinsolvenz gehen? Grundse4tzlich ist es richtig, die Banken zu gbleitieen. Doch wie sieht es eigentlich aus mit den Sparaneinlagen der vielen privaten Kleinanleger? Sind die eigentlich geschfctzt, wenn immer noch mehr finanzielle Mittel nach Griechenland gegeben werden? Vor allem sollen die Griechen selbst etwas tun, um gegen diese Situation anzuke4mpfen. Doch die kriegen nicht genug und gehen auf die Stradfe. Eindeutig we4re die Staatsinsolvenz der bessere Weg.