Das ist ein Satz, den ich ziemlich häufig höre und auch selbst häufiger sage. Ich schaffe das nicht. Dafür habe ich keine Zeit. Wenn ich es mir anhören muss, nervt es mich in der Regel, weil es mir als Ausrede erscheint. Wenn ich es selbst sage, nervt es mich auch, weil ich es entweder als Ausrede benutze, oder tatsächlich für Dinge, die mir wichtig sind, keine Zeit habe.
Da stellt sich doch die Frage: wie kommt das? Burnout ist eines der großen Schlagworte unserer Zeit, Stress, Überarbeitung und Überforderung scheinen unser Leben zu bestimmen. Häufig fühle ich genau das: Ich arbeite, renne, eile meinen Aufgaben und Aktivitäten hinterher und habe am Ende des Tages doch nicht geschafft, was ich mir vorgenommen habe.
Als Abhilfe versuche ich es dann mit Zeitmanagement. Ich führe Terminkalender, schreibe Tageslisten, visualisiere meine Ziele, definiere Deadlines…. und stelle am Ende fest, dass mir für Dinge, die mir wichtig wären, doch die Zeit fehlt, oder zumindest die Energie nach der ganzen Rennerei.
Ist es wirklich so, dass das Leben fast zwangsläufig so stressig ist, dass man immer häufiger nicht mehr schafft, was man eigentlich schaffen will? Ich hoffe, dass das ein Irrtum ist. Dass es vor Allem eine Frage der Prioritäten ist, ob ich schaffe, was ich schaffen möchte. Vielleicht ist es nicht so sehr, dass ich wirklich keine Zeit habe, sondern viel mehr, dass es schwer ist, Prioritäten zu setzen und Wichtiges von Unwichtigem zu trennen.
Das gehört deshalb zu meinen Vorsätzen für 2012: bevor ich sage „Das schaffe ich nicht“ möchte ich mich fragen, wie wichtig es mir ist und ob es Sachen gibt, die mir weniger wichtig sind und die ich dafür streichen könnte. Natürlich gibt es Termine und Vorhaben, die sich nicht verschieben oder absagen lassen, aber auch wenn ich etwas kurzfristig nicht einrichten kann, wenn es mir wichtig ist, werde ich versuchen, langfristig Lösungen dafür zu finden.
Los geht es übrigens mit den Piraten-Aktiventreffen in Hannover jeden Donnerstag. Das schaffe ich nicht, habe ich bisher meistens gesagt. Donnerstag ist einer der Tage, an denen ich abends lange im Geschäft bin, damit auch berufstätige Kunden zu mir kommen können. Das Aktiventreffen geht um 19 Uhr los, mein letzter Termin auch. In Zukunft werde ich diese Termine versuchen auf andere Abende zu verteilen. Drei von vier Donnerstag Abende möchte ich mir für die Treffen frei halten, an einem Donnerstag werde ich weiterhin arbeiten. Ich hoffe, es ist eine Frage der Verteilung, aber da bin ich zuversichtlich. Ich bin gespannt, wie gut sich dieser Vorsatz umsetzen lässt!