eon überweist Strom in die Zukunft – oder so

Die Sache mit dem Strom begann bereits im letzten Jahr, ungefähr um diese Zeit. Geschäftlich waren etliche Änderungen angelaufen, kurzfristige Zahlungsprobleme brachten einen zwangsweisen Wechsel des Stromanbieters mit sich. Dem neuen Anbieter habe ich dann die letzte Abrechnung des alten Anbieters geschickt und darum gebeten, den Abschlag an den deutlich gesunkenen Stromverbrauch der letzten Monate anzupassen. Deutlich, also wirklich überdeutlich gesunken deshalb, weil durch diese geschäftlichen Veränderungen und Umorientierungen alle stromfressenden Geräte weggefallen sind. Eine kleine Senkung des Abschlags war möglich, aber ich sollte trotzdem pro Monat 130 hart verdiente Euro an eon überweisen. Nach fruchtloser hin- und herdiskutiererei habe ich das zähneknirschend getan und es kam, wie es kommen musste: Vor vier Wochen kam die Abrechnung, und ich bekomme 1200 zuviel bezahlte Euro zurück. Ha!!! Prima. So weit, so gut. Ich habe selbstverständlich umgehend meine Kontodaten zu eon geschickt, damit die die Überweisung zügig in Angriff nehmen konnten. Und damit begann das eigentliche Drama:

Nach etwa 1,5 Wochen, in denen ich nicht einmal eine Empfangsbestätigung für meine Daten erhalten habe, habe ich mal vorsichtig nachgefragt. Telefonisch, über die kostenpflichtige Hotline mit langer Warteschleife, versteht sich. Ja, die Daten haben sie erhalten, sind aber leider noch nicht eingepflegt, das tut ihnen leid, sie machen das jetzt gerade mal, dann geht das Geld am gleichen Tag noch raus. Na gut, also alles gut.

Zwei Tage später, es war ein Mittwoch, erhielt ich dann wieder Post von eon. Man bedankte sich freundlich für die erteilte Einzugsermächtigung und würde das Geld in Zukunft direkt von meinem Konto abbuchen. Ich brauchte einige Zeit, bis ich den Unterkiefer wieder hoch klappen konnte, dann habe ich wieder mal die kostenpflichtige eon-Hotline angerufen. Ah ja, da wäre ein Fehler passiert, die Einzugsermächtigung würden Sie dann wieder raus nehmen. Nein, das Geld wäre noch nicht überwiesen, aber sie würden sich jetzt mal darum kümmern, dass das Geld am gleichen Tag noch raus geht. Na gut, das wurde mir am Tag vorher schon versprochen, aber ich wollte das mal so hinnehmen.

Ein Tag später, Donnerstag. Immerhin hat eon es geschafft, mir sofort eine Bestätigung zu schicken, dass es keine Einzugsermächtigung mehr gibt, was eon sehr bedauert hat und mich auf die Nachteile hingewiesen hat. Ich möge doch gleich die beiliegende Einzugsermächtigung ausfüllen und hin schicken….  Ich hatte gerade keine Lust dazu, dachte mir aber, ich rufe gerade mal an und frage nach, ob das Geld am Vortag auch überwiesen wurde. Antwort „Nein, ist noch nicht überwiesen. Aber ich kümmere mich persönlich darum, dass es heute noch raus geht“ – seltsamerweise konnte ich dieser Aussage nicht zu 100 Prozent vertrauen. Mir wurde aber versichert, doch, doch, sie würde das jetzt quasi an ihrem Vorgesetzten vorbei direkt der Fachabteilung zukommen lassen…. Na gut, ich habe meinen erneuten Anruf für den nächsten Tag angekündigt und mich verabschiedet.

Freitag. Der nächste Anruf. Nein, überwiesen wäre das Geld noch nicht. Das würde aber auch vom System automatisch gemacht werden, da hätten die Mitarbeiter gar keinen Einfluss darauf, das könnten sie auch nicht beschleunigen, frei gegeben wäre es jedenfalls, aber jetzt könnte ich nur noch abwarten. Mein freundlicher Hinweis, dass ich mir spätestens jetzt leicht veralbert vorkomme, wurde ebenso freundlich ignoriert. Wenn ich Wert darauf legen würde, könnte man das ja als Beschwerde aufnehmen…? Jawoll, ich bitte darum!

Wochenende. Aus nahe liegenden Gründen ist nix passiert. Nächster Anruf: Montag. Nein, das Geld wäre noch nicht überweisen, aber ich hätte doch schonmal angerufen…? Ach, nicht nur einmal…. Nein, da hätten sie keinen Einfluss drauf, da könnte man gar nichts machen. Ob sie das mal als Beschwerde aufnehmen sollen? Ich sagte, das wäre doch am Freitag schon gemacht worden, aber nein, davon konnte die Mitarbeiterin auch nichts erkennen. Sie würde das weiterleiten, aber unternehmen, nein, unternehmen könne sie nichts. Auch keinen Überweisungsträger ausfüllen, das können nur die in den Fachabteilungen, aber von denen hat sie keine Telefonnummern und keinen Kontakt dahin. Aha. Spannend. Anruf für den nächsten Tag angekündigt.

Dienstag, also heute, 9. August. Die Dame am Telefon hatte größere Probleme meine Vertragskontonummer fehlerfrei zu tippen. Danach die höchst erstaunte Frage „Sie haben ein Guthaben? Nein davon sehe ich hier nichts.“ Ich hab das mal als gutes Zeichen gesehen. Wenn sie kein Guthaben sieht, dann hoffentlich deshalb, weil das Guthaben inzwischen auf dem Weg dahin ist, wo es hin gehört: auf mein Konto! Vorsichtshalber habe ich nochmal nachgefragt, was sie denn sehen kann, und bekam die Antwort:

„Da wurde am 10. August ein Zahlungslauf gestartet.“ Wurde er also. Morgen. Na dann…

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