In den letzten Jahren hat man von mir hier wenig gelesen. Mir ist das Leben dazwischen gekommen, das war wichtiger, als bloggen. Da hier jetzt wieder mehr passieren soll, gibt es hier einen kurzen und sehr persönlichen Rückblick auf das Jahr 2013.
Für mich hat sich viel verändert. 2013 war ich noch selbständig. Obwohl das gerade im Moment häufig als die absolut optimale Lebensweise gehandelt wird, war es in der Form, in der ich es lebte, nichts für mich.
Ich hatte ein kleines Geschäft, das leider nicht genug zum Leben abwarf. Das hatte viele Gründe und vielleicht hätte es auch Chancen gegeben, das Geschäft profitabler zu machen. Meistens benötigt man dafür aber zwei Dinge: Geld, das ich nicht hatte und Spaß daran, und auch der war mir schon lange vergangen.
Die Folge war, dass ich mich von Monat zu Monat tiefer in Schulden hinein manövriert habe. Dabei habe ich nicht auf der faulen Haut gelegen, sondern jeden Tag viele Stunden gearbeitet. Ich fühlte mich dabei eingesperrt, habe keine Alternative für mich gesehen. Der Druck wurde immer größer, das Gefühl immer schlechter.
Im Spätsommer habe ich es dann geschafft, mein Leben einmal vollständig umzukrempeln. Ich habe das Geschäft aufgegeben und einen Job gefunden, mit dem ich sehr glücklich bin. Das war nochmal eine harte Zeit. Trotz des Drucks hing ich an dem Geschäft und Allem, was damit zusammen hing und hatte auch Bedenken, ob ich mich in ein Angestelltenverhältnis wieder einfügen konnte. Die ersten Wochen habe ich jeden Tag nach der regulären Arbeitszeit im neuen Job mit seiner aufregenden und anstrengenden Einarbeitungszeit daran gearbeitet, das Geschäft aufzulösen und darüber hinaus noch meinen Nebenjob weiter zu führen.
Im Herbst 2013 war dieser Teil überstanden, das Geschäft war Geschichte. Leider waren die Schulden nicht automatisch mit verschwunden, diese bestanden natürlich weiterhin und ich brauchte eine Lösung dafür. Bis das wirklich ausgestanden war, hat es weitere Jahre gedauert. In den nächsten Wochen plane ich eine Artikelserie dazu hier.
Seit 2013 also Festanstellung. Nine to Five, 40 Stunden pro Woche in einer weisungsgebundenen Arbeitsstelle, wie es so schön heißt. Neben der Tatsache, dass ich einen wirklich tollen Job in einer erstklassigen Firma gefunden habe (wenn Ihr IT-affin seid und Lust auf eine neue Herausforderung seid, sprecht mich an, wir suchen Verstärkung!), fühle ich mich jetzt um ein vielfaches freier, als in meiner Selbständigkeit. Die Gewissheit, dass am Ende des Monats eine feste Summe Geld auf dem Konto ist, ist unglaublich befreiend.
Selbständigkeit kann toll sein, auch das habe ich erlebt. Ein euphorisierendes Gefühl von Freiheit begleitet einen. Es kann aber auch schief gehen. Das ist keine Schande, es kann passieren. Es ist auch dann keine Chance, wenn es selbst (mit-)verschuldet ist. Wichtig ist dann zu wissen: es gibt immer einen Weg, es ist nie eine Sackgasse, aus der es kein Entrinnen gibt. Manchmal dauert es lange, bis man ihn findet und den Ausweg sieht. Wie beim umgekehrten Weg, raus aus der Festanstellung und rein in die Selbständigkeit, sind es häufig Angst und eigene, negative Glaubenssätze, die einem im Weg stehen.